Liegt die Zukunft des audiovisuellen Essays im Hypervideo?

Die Zukunft des audiovisuellen Essays könnten Anwendungen sein, die interaktive Videos direkt im Browser bearbeiten lassen. Filmische Inhalte können via zusätzlicher multimedialer Dokumente (Text, Bild, interaktive Karten…) verlinkt werden, welche man hinterher im Film an bestimmten Punkten platziert.

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Eine Freeware zum Testen gibt’s hier:http://frametrail.org 

Frametrail entstand im Rahmen von „Remediate“, einem Projekt zur künstlerischen Forschung, dass die Merz Akademie und die Akademie Schloss Solitude in Kooperation mit der MFG Filmförderung Baden-Württemberg und der Landesanstalt für Kommunikation (LfK) seit 2009 bis 2016 durchführen. Im Sub-Projekt „Reverse/Remediation“ setzte man sich erstmalig mit dem Thema des filmbasierten Zugriffs auf digitale Archive auseinander.

Grundlage von FrameTrail ist die Bachelorarbeit „Open Hypervideo as Archive Interface“ von Joscha Jäger aus dem Jahr 2012, aus der eine prototypische Applikation und ein erster Anwendungsfall entstand. Daraufhin wurden weitere Entwicklungen vorangetrieben und zusätzliche Anwendungsbereiche definiert. 2016 wurde das Projekt „Open Hypervideo“ offiziell zu „FrameTrail“ umbenannt und unter einer Open Source Lizenz veröffentlicht.

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Chat zwischen Kevin B. Lee und Volker Pantenburg und Kevin b. Lee (Schreibtischessayist und Stipendiat/Harun Farocki Institut)

hi kevin, you’re probably out having drinks

probably not

 

 

Adorno, der Mac von Kevin B. Lee, erlitt auf dem Weg nach Deutschland einen herben Funktionsschaden. Besonders schmerzvoll für einen Essayisten, der anstatt einer Kamera seinen Rechner als Produktionsmittel einsetzt:

Emotional attachments to technology are dubious to be sure, but this loss hits hard, because in the last three years I’ve produced over a hundred video essays with Adorno’s help, more than any other collaborator I’ve had.

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Kompletter Chatverlauf und mehr…

in eigener Sache: Filmreihe Temporal Disorder#1: Mauricio Guillén

Filmreihe Temporal Disorder#1Mauricio Guillén

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11.01.2017 – 18:00 Uhr – GFZK Leipzig

In der Filmreihe „Temporal Disorder“ geht es um Sonderfälle von gesplitteter Filmzeit, um die Auflösung linearer Strategien zugunsten eines anderen und veränderten Denkmodells, um Zeitverschleifung innerhalb und außerhalb der filmischen Rezeption. Sobald man Zeit, Geschichte, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht mehr linear betrachtet, sondern als Fläche, ergibt sich die Notwendigkeit, sie auch als Fläche darzustellen. In Verbindung von Bildern und Sprache sind manche Werke in der Lage dies in einem herausragenden Maße zu vollziehen. Die Filmreihe «Temporal Disorder» widmet sich einigen dieser Arbeiten und erweitert so die Kernfrage der Sammlungsausstellung «The Present Order», aus welcher Präsenz heraus Kunst entstehe und beleuchtet, aus welcher zeitlichen Vergegenwärtigung sich filmische Rezeption vollzieht.

Die Filmreihe wird kuratiert von Nicolas Rossi und Clemens von Wedemeyer (Prof. für Medienkunst, Klasse expanded cinema, Hochschule für Grafik und Buchkunst). Die Filmauswahl nimmt Bezug auf die aktuelle Sammlungsausstellung in der GfZK „The Present Order“.

Am 11.01.2017 zeigen wir u.a. den 16mm Schwarz-Weiß Film „Avenida Progreso” des in Mexiko geborenen Künstlers Mauricio Guillén (*1971), für dessen Produktion Guillén an den Ort seiner Kindheit und Jugend zurückgekehrt ist. Guillén untersucht in diesem Film soziale und kulturelle Unterschiede innerhalb einer Gesellschaft, die sich im Wandel befindet und doch noch immer vom Kulturimport der Kolonisation geprägt. http://excine.net/filmreihe-temporal-disorder-mauricio-guillen/

Mauricio Guillén ist anwesend. Das Programm inkl. Gespräch dauert ca. 90 Minuten und findet in englischer Sprache statt.

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